Katar und die WM-Stadien – Beitrag 2

Vielleicht habt ihr bereits die Ausstellung “Forgotten Team” in unserer Aula gesehen? Sie gibt uns einen bewegenden Einblick in die Situation der Arbeiter:innen vor Ort.

Obwohl den Gastarbeiter:innen monatlich etwa 300 € versprochen wurden, bekamen sie diese nicht regelmäßig. Auch der Zugang zu ihren Reisepapieren wurde ihnen weggenommen, so dass sie ihre Arbeit oder das Projekt nicht wechseln konnten. Dies ist das sogenannte Kafala System, welches nicht nur in Katar existiert. Weitere Informationen findet ihr hier:
https://www.kleinezeitung.at/sport/fussball/wm/6214887/Arbeit-in-Katar_Was-ist-das-KafalaSystem-in-Katar

Zwar gab es hier im Vorfeld zur WM diverse Anpassungen, dennoch war dies die Situation unter der sie jahrelang litten. Außerdem lebten die Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen. Dort haben sie keine sicheren Gasanschlüsse, kein sauberes Trinkwasser und leben oft mit 8 weiteren Personen zusammen in einem kleinen Zimmer. Aufgrund der vielen Kritik wurde beschlossen, dass die Arbeiter:innen nach Hause fliegen dürfen. Allerdings müssen sie ihr Flugticket selbst zahlen, was natürlich kaum möglich ist, wenn sie keine Lohn bekommen. Wenn sie jedoch nicht ausreisen, erhalten sie eine Strafe.

Trotz dieser Umstände ist der Wüstenstaat Katar zu einem der größten Geldgeber im internationalen Fußball geworden. Dies hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Aus Angst, dass niemand zur WM reist und diese unterstützt, hat Katar internationale Fußballfans ausgesucht und ihnen einen Flug, ihre vollständigen Aufenthaltskosten, ein Hotel und auch die Eintrittskarte für die Spiele bezahlt. Dabei handelt es sich um bis zu 1.600 Menschen.

Weitere Informationen in Form eines Faktenchecks findet ihr hier:
https://www.dw.com/de/faktencheck-hat-katar-fans-gekauft/a-63804035

Dieses Vorgehen streitet Katar ab, verlangt aber gleichzeitig von diesen Fans, dass diese bestimmte Posts löschen, die gegen den Code of Conduct („Verhaltenscodex“) verstoßen.
Dies wird dadurch begründet, dass eine Herabwürdigung der WM und des Gastgeberlandes unangebracht ist.

(Leonie Bock, Lena Winderl, beide 8b)